Die Wahl der richtigen VETUS Hydraulische Steuerung. |
Hierfür ist das Rudermoment ausschlaggebend. (Moment = Kraft x Arm). Für die korrekte Bestimmung des Rudermoments sind nur die maximale Geschwindigkeit des Schiffes, die Oberfläche des Ruderblatts und der maximale Ruderausschlag (in Grad) von Belang. Faktoren wie die Länge des Schiffes oder die Stärke des Motors spielen hier keine Rolle. Von Ausnahmen abgesehen zeigt das Ruder bei einem Ausschlag von maximal 35° zu beiden Seiten das beste Ergebnis. Ein größere Ausschlag erzielt bei Rudern mit den gebräuchlichen Abmessungen keinen Gewinn bei der Manövrierfähigkeit des Schiffes, obwohl das Gegenteil oft behauptet wird. Die Formel, mit der das Rudermoment bestimmt wird, lautet: |
M (Moment) = F x b (pro Ruder).
Mit anderen Worten: Die Kraft (F), die auf das Ruder ausgeübt wird (gemessen in Newton = N), wird multipliziert mit dem Abstand (b), also dem Abstand zwischen der Herzlinie des Ruderstocks und dem Angriffspunkt der auf das Ruder ausgeübten Kraft, der Geraden XY.
F (die Kraft auf der mitteren Geraden XY) wird – bei maximal 2 x 35° Ruderausschlag – wie folgt bestimmt: F = 23,3 x A x v² in Newton (N) (oder: F = 2,33 x A x V² in kgf
A = totale Ruderoberfläche in m²
v = Geschwindigkeit in km/h
Bei einem Ruder ohne Ausgleichsfläche ist:
b = 0,37 x c (in Metern)
Bei einem Ruder mit Ausgleichsfläche ist:
b = 0,37 x c - e (in Metern)
Ein Beispiel mit einem Ruder mit Ausgleichsfläche: (vet)
die maximale Geschwindigkeit des Bootes beträgt 16 km/h (v);
die totale Breite des Ruders ist 57 cm (c);
die Breite der Ausgleichsfläche ist 9 cm (e);
die Höhe des Ruders ist 100 cm (h).
F = 23,3 x 0,57 x 1,00 x 16² = 3400 N (340 kgf)
b = (0,37 x 0,57) - 0,09 = 0,12 m
Das Rudermoment beträgt demzufolge 3400 x 0,12 = 408 Nm (41 kgm). Die hier benötigte VETUS hydraulische Steuerung ist also das Modell MTC52. Bei zwei Rudern wird berechnet 2 x 408 Nm = 816 Nm, wobei Typ MTC125 in Betracht kommt.
Weil kleinere Schiffe im allgemeinen schnell auf das Ruder reagieren, wodurch ein Teil des maximalen Rudermoments nicht gebraucht wird, ist eine Verringerung des errechneten Rudermoments um 10-20% in der Regel akzeptabel, besonders wenn nicht auf offener See gefahren wird. Achtung: einige Hersteller-Kollegen haben diese Verringerung bereits bei ihrer Rudermoment-Angabe einkalkuliert.
VETUS ist aber der Ansicht, daß eine eventuelle Verminderung "auf Rechnung und Risiko" des Konstrukteurs geht.
Verschiedene Abnehmer von VETUS wollen die Kombination von Zylinder und Steuerpumpe selbst bestimmen, um somit die gewünschte Anzahl Steuerradumdrehungen zu erreichen.
Beachten Sie: Je geringer die Anzahl Steuerradumdrehungen, um so größer ist die Kraft, die auf das Steuerrad ausgeübt werden muß.
|